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Veröffentlicht am 22. Februar 2022 von Flo A. Lillpopp

Die kostenlose Busbeförderung von Kita-Kindern ist in Duderstadt schon seit vielen Jahrzehnten ein wichtiges Angebot, um Eltern aus allen Einkommensklassen die Möglichkeit zu geben, ihr Kind sicher zur Kita zu bringen. Das ist natürlich auch verbunden mit Kosten für die Stadtkasse. Kosten, die natürlich auch mit Blick auf die finanzielle Entwicklung der Einnahmen und der Haushaltsplanung der Stadt wehtun, gleichwohl aber wichtig sind.

Duderstadt hält nicht in jedem der Stadtdörfer eine Kita vor. Damit liegt – auch wenn es keine Kita-Pflicht gibt, die zwingende Notwendigkeit für einen Bustransfer vor. Ob dieses Angebot gerade von allen angemeldeten Kindern genutzt wird, spielt dagegen keine Rolle. Die Zahlen seit Beginn der Corona-Pandemie sind nicht belastbar, wenn man diese heranziehen möchte, um den Bustransfer infrage zu stellen. Dies gerade auch, weil hier neben Erkrankungen und Quarantäneanordnungen auch Sorgen der Eltern vor Infektion eine Rolle in der Nichtnutzung spielen können.

Doch neben der Belastbarkeit der aktuellen Zahlen steht hier noch ein weiterer Faktor im Raum, der bei reiner Betrachtung der Zahlen nicht vergessen werden darf: der Soziale. Die Entwicklung der Spritpreise kennt derzeit nur eine Richtung, einen äquivalenten Anstieg der Löhne und Gehälter dazu gibt es – auch bedingt durch die vielen Jahre der Krisen, die hinter und liegen – jedoch nicht. Der kostenlose Bustransfer stellt also gerade für Eltern aus niedrigen Einkommensschichten eine wichtige Option dar. Zu wissen, dass das eigene Kind ohne zusätzliche Zeit- und Geldaufwendung in die Kita kommt, kann ein wichtiger Faktor sein, der dazu beiträgt, dass ein Kind eben für die Kita angemeldet wird. Mit Blick auf die inzwischen im Bereich der Kitas angesiedelte Sprachfrühförderung zeigt sofort: Je mehr Kinder die Kita besuchen, desto besser. Gerade auch langfristig.

Die Einstellung des kostenlosen Bustransfers würde der Stadt in einem Haushalt von über 30 Millionen Euro eine Einsparung von 115.600 Euro bringen, gewissen Bänker würden hier von „Peanuts“ sprechen. Demgegenüber steht jedoch eine zusätzliche Belastung, deren Folgen sich nicht in Geld berechnen lässt und die wieder einmal vor allem die einkommensschwachen Familien trifft.

Ganz realistisch: Hier darf es eigentlich keine ernsthafte Debatte über eine Abschaffung dieses Angebotes geben. Was es hingegen geben darf, und vielleicht sogar auch muss, ist eine Debatte über die Ausgestaltung dieses Angebotes. Vielleicht kann hier in Zusammenarbeit mit den Busunternehmern, den Kitas und den Eltern eine flexiblere Lösung gefunden werden, die es ermöglicht durch entstehende Synergieeffekte lang- oder mittelfristig auch die Kosten für die Stadt Duderstadt zu senken.


Das jedoch ist keine Frage, die mit einer Debatte beantwortet werden kann. Vielmehr wird dies eines der Themen sein, mit denen sich der Rat in den kommenden Jahren beschäftigen muss. Und mit Sicherheit auch wird.

Image by David Mark from Pixabay